„Gatterjagd“– im Englischen „Canned Hunting“: die Löwen werden in Gehegen gejagt, aus denen sie nicht flüchten können. Damit garantieren Betreiber den Jagdtouristen einen sicheren Abschuss. Der Löwe wird ihnen quasi auf dem Silbertablett serviert, da die Tiere Menschen gewohnt sind, haben sie keine natürliche Scheu mehr vor Menschen. Die Jagdtouristen kommen hauptsächlich aus den USA, Spanien, Deutschland, Italien und Russland.
Viele internationale Jagdverbände wie SCI (Safari Club International) und DJV (Deutscher Jagdverband) distanzieren sich von der Gatterjagd. In Gefangenschaft geschossene Löwen werden beispielsweise nicht mehr im Rekordbuch des SCI registriert.
Auch weniger erfahrene Jagdtouristen können hier „leichte Beute“ machen. Für sie ist es ein günstiger Nervenkitzel. Jagdbetreiber versprechen einen garantierten Abschuss an nur einem Tag und zu einem erschwinglichen Preis. Die Jagd auf einen wilden Löwen kann bis zu 60.000 $ kosten, gefangene Löwen gibt es schon für „nur“ 16.000 $, weibliche Löwen sind sogar noch weniger wert. Jagdtouristen können aus Online-Katalogen einen Löwen auswählen, der genau ihren Kriterien und ihrem Budget entspricht. Der Löwe reduziert zu einer Ware.
Der Löwe wird erst kurz vor der Jagd im Gehege „freigelassen“ und manchmal unter Drogen gesetzt, damit sie ein leichtes Ziel für die “Jäger” sind. Oder es werden Köder für die Löwen ausgelegt, um den Löwen zu beschäftigen, während die Jagdmitarbeiter mit dem “Jäger” in Kreisen um ihn herumfahren.
Da vom Menschen aufgezogen, ahnt der Löwe die Gefahr nicht und wird heimtückisch erschossen.
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Safari – Der Preis fürs Töten – ORF WELTjournal+ (ca. 50 Minuten)
Main image courtesy of CACH (Campaign against Canned Hunting)